Personal Branding für Bewerber: Was ist zu beachten?
2025-10-07T07:10:00+02:00
Wenn Sie einen neuen Job suchen, sollten Sie an Ihrer Personenmarke – dem Personal Branding – arbeiten. Wie Sie PR in eigener Sache betreiben, ohne ein Marketing-Experte zu sein, erfahren Sie hier.
Braucht man als Fachkraft ein Personal Branding?
Ja. Selbst als Tech-Experte oder SAP-Spezialist treffen Sie auf einen dynamischen IT-Arbeitsmarkt voller talentierter Mitbewerber. Fachwissen allein reicht nicht mehr aus, um eine Stelle zu ergattern.
Vielmehr gilt es, die eigene Persönlichkeit und die fachlichen Kompetenzen gezielt und sichtbar zu positionieren. Hier kommt das Personal Branding ins Spiel. Diese Marketing-Maßnahme kann ein Türöffner für viele neue Jobangebote und eine steile Karriere sein. Wir verraten Ihnen, was bei der Umsetzung wichtig ist.
Was versteht man unter Personal Branding?
Personal Branding bedeutet, eine Marke aufzubauen, die Ihre Persönlichkeit und Ihre Stärken klar herausstellt. Sie zeigen also gezielt, dass Sie ein Experte auf einem bestimmten Gebiet sind. Wenn man zum Beispiel auf LinkedIn etwas von Ihnen liest, weiß jeder sofort: „Ah, das ist ein Spezialist für PHP“ oder „Frau Schmitt kennt sich mit KI-Entwicklung aus“.
Warum ist Personal Branding für IT-Bewerber besonders wichtig?
Gerade in der IT-Branche ist die Konkurrenz um attraktive Stellen groß. Dabei geht es nicht nur um Fachwissen, sondern auch um spezielle Soft Skills. Die Personalverantwortlichen suchen also nicht nur Menschen mit fachlichen Qualifikationen. Sie suchen auch nach Persönlichkeiten, die zur Unternehmenskultur passen und ein Team langfristig bereichern können.
Durch den Aufbau einer Personal Brand bleiben Sie im Gedächtnis – bei Kollegen, Geschäftskontakten und auch bei Personalverantwortlichen. Wenn Sie eine starke Personal Brand aufgebaut haben, profitieren Sie davon, dass Personalverantwortliche aktiv auf Sie zugehen und Sie einstellen möchten.
Ein weiterer Vorteil: Die Personalverantwortlichen haben bereits ein Bild von Ihnen. Sie wissen, wofür Sie stehen und was Sie können. Das kann einen Bewerbungsprozess deutlich beschleunigen.
So bauen Sie Schritt für Schritt Ihre Personal Brand auf
Eine Marke zu schaffen, sei es für ein Unternehmen, ein Produkt oder eine Person, stellt eine langwierige und intensive Herausforderung dar. Über viele Monate und Jahre hinweg müssen Sie kontinuierlich an Ihrer Außendarstellung und an Ihrem Image arbeiten.
Deshalb ist es ratsam, dieses Marketing in eigener Sache strategisch und professionell anzugehen. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei:
Finden Sie Ihre klare Positionierung
Der erste Schritt zum erfolgreichen Personal Branding ist die klare Definition Ihrer eigenen Skills und Ausrichtung. Fragen Sie sich ganz ehrlich: Was macht Sie als Fachkraft einzigartig? Welche speziellen Kenntnisse oder Erfahrungen haben Sie, die andere nicht bieten können? Welche Unternehmen gehören zu Ihrer Zielgruppe, welche nicht? Wohin möchten Sie sich die nächsten Jahre entwickeln?
Je klarer Ihre Positionierung ausfällt, desto deutlicher und überzeugender wird Ihre Marke für potenzielle Arbeitgeber. Geben Sie sich einen „Stempel“, der sofort zeigt, welche Skills Sie haben. Sie können auch eine Nische wählen, um aus der Masse herauszustechen. Mit einem Titel wie „Fortran Developer“ oder „System Hardening Expert“ bringen Sie Ihre Kompetenzen auf den Punkt, mit Bezeichnungen wie „Software-Entwickler“ oder „System Administrator mit IT-Security-Erfahrung“ weniger.
Optimieren Sie Ihren Online-Auftritt
Fast jeder ist heutzutage im Internet aktiv und somit präsent. Das bedeutet, dass Personalverantwortliche Ihren „digitalen Fußabdruck“ leicht finden können. Daher sollten Sie an Ihrer sogenannten E-Reputation arbeiten, indem Sie Ihre Online-Profile sorgfältig und professionell aussehen lassen. Dies gilt insbesondere für Ihre eigene Website und Accounts auf Business-Plattformen wie LinkedIn.
Wie? Nutzen Sie Ihre Positionierung! Überlegen Sie, wie Sie Ihre persönliche Marke am besten unterstreichen können. Verbessern Sie dann Ihr LinkedIn-Profil, indem Sie Ihre Kompetenzen an mehreren Stellen festhalten. Heben Sie Ihre Profession mit Schlüsselwörtern und angepassten Jobbeschreibungen hervor. Veröffentlichen Sie zudem Inhalte und Kommentare, die sich ausschließlich auf Ihr Fachgebiet beziehen. Laden Sie zusätzlich Referenzen hoch, die hundertprozentig zu dem Bild passen, das Sie vermitteln möchten.
Wichtig: „Optimieren“ heißt nicht „lügen“! Geben Sie keine „Halbwahrheiten“ oder gar falschen Informationen an.
Produzieren Sie wertvollen Content
Sie müssen sich aktiv um Ihre Personal Brand kümmern. Das bedeutet, Sie sollten Eigen-PR betreiben, indem Sie unter anderem in Experten-Foren und Business-Netzwerken aktiv sind. Mit anderen Worten: Machen Sie Ihre Expertise sichtbar!
Veröffentlichen Sie beispielsweise regelmäßig Fachbeiträge auf LinkedIn, schreiben Sie Gastbeiträge für bekannte Branchenblogs oder lassen Sie sich zu einem Experten-Podcast einladen. Steigern Sie so Ihre Sichtbarkeit und präsentieren Sie Ihre Expertise kontinuierlich. Dazu gehört nicht nur die Produktion von Inhalten, sondern auch die aktive Teilnahme an Diskussionen – unter anderem in relevanten Communitys.
Seien Sie auch „in echt“ präsent
Agieren Sie nicht nur im digitalen Raum, sondern nehmen Sie auch an lokalen Veranstaltungen und Fachkonferenzen teil. Nutzen Sie diese zum Networking und für eigene Vorträge. Das erhöht nicht nur Ihre Sichtbarkeit, sondern festigt zusätzlich Ihr Image als fachlich engagierter Experte.
Wahrscheinlich kommen Sie auf diese Weise mit Geschäftsführern, Abteilungsleitern und Personalverantwortlichen in Kontakt. Diese „Connections“ können Ihnen helfen, schneller eine neue Stelle zu finden.
Fazit
Haben Sie einen Karriereplan? Wissen Sie, was Sie beruflich erreichen wollen? Dann ist gutes Personal Branding ein Muss. Arbeiten Sie dafür im Vorfeld an einer Umsetzungsstrategie. Vergessen Sie bei allem Ehrgeiz nicht, authentisch zu bleiben. Denn wenn Sie sich für die Entwicklung Ihrer Personenmarke zu sehr „verbiegen“ müssen, sollten Sie Ihre Ausrichtung anpassen.
Es kann auch sinnvoll sein, immer wieder Feinjustierungen vorzunehmen – zum Beispiel, weil Trends Ihre Branche stark verändern. Denken Sie aber langfristig. Kontinuität ist ein entscheidender Faktor für den Aufbau eines Images.
Bilder: Adobe Stock