Nachbereitung des Vorstellungsgesprächs: Dank Reflexion schneller zum Traumjob

Beschleunigen Sie Ihre Jobsuche - mit der richtigen Nachbereitung des Vorstellungsgesprächs! Wenden Sie dazu die folgenden Ratschläge an.
 

Der unterschätzte Schritt im Bewerbungsprozess

Aktuell haben Sie gute Chancen, einen neuen Job zu finden. Unternehmen jeder Größe suchen derzeit nach Fachkräften. Vor allem in der IT Branche sind mehrere zehntausende Stellen offen. Doch keine Bewerbung ist ein Selbstläufer!

Nach wie vor gilt es, eine professionelle Bewerbung zu verfassen und beim Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck zu hinterlassen. Sie sollten während des gesamten Bewerbungsprozesses immer 100 % geben. Ein Punkt, der oft vernachlässigt wird, ist die Nachbereitung des Vorstellungsgesprächs.
 

Die Nachbereitung des Vorstellungsgesprächs ist essentiell wichtig

Wie heißt es so schön: „Nobody is perfect“. Sicherlich wird auch bei Ihnen das eine oder andere Bewerbungsgespräch nicht reibungslos verlaufen. Das ist völlig normal. Mit jedem Vorstellungsgespräch erhalten Sie neue Erkenntnisse, lernen daraus und verbessern sich immer mehr. Nehmen Sie sich nach jedem Vorstellungsgespräch Zeit für die Nachbereitung. Dabei reflektieren Sie, was aus Ihrer Sicht gut oder nicht ganz optimal gelaufen ist.

Ein weiterer positiver Aspekt der Nachbereitung ist: Sie werden erfahrener und dadurch entspannter. Wenn Sie mehrere Vorstellungsgespräche durchgeführt haben, kann das Ihre Nervosität verringern. Diese Gelassenheit macht Sie selbstsicherer, was unter anderem bei Gehaltsverhandlungen wichtig ist.

Mit einer guten Reflexion des Vorstellungsgesprächs können Sie Ihre Chancen auf Ihren Traumjob erhöhen. Dazu müssen Sie allerdings selbst aktiv werden. 
 

Was ist Reflexion und wie geht man damit um?

Reflexion ist ein Prozess, in dem Sie Ihre Erfahrungen, Handlungen und Gedanken analysieren, um daraus zu lernen und sich zu verbessern. Sie gehen dabei in sich und denken über sich selbst nach.

Nehmen Sie sich dafür ein paar Minuten Zeit und lassen Sie sich nicht ablenken. Denken Sie über vergangene Ereignisse nach, zum Beispiel über Ihr letztes Vorstellungsgespräch. Sie können dabei Ihren spontanen Gedanken und Gefühlen folgen. Außerdem sollten Sie eine Art Fragenkatalog durchgehen, damit Sie für die Nachbereitung des Gesprächs nichts Wichtiges vergessen.

Nach dem Vorstellungsgespräch: Die zehn wichtigsten Fragen zur Reflexion

Haben Sie gerade ein Bewerbungsgespräch hinter sich? Denken Sie darüber nach, reflektieren Sie und lernen Sie daraus. Stellen Sie sich zum Beispiel diese wichtigen Fragen:

Wie war mein Gesamteindruck?
Geben Sie eine schnelle Antwort: War Ihr Vorstellungsgespräch insgesamt eher top oder eher nicht ganz optimal? Wie beurteilen Sie es spontan? Was sagt Ihnen Ihr Bauchgefühl?
 

Was waren die Schwerpunkte des Gesprächs?
Welche Themen und Aspekte wurden im Gespräch besonders hervorgehoben? Worüber wurde am längsten oder intensivsten gesprochen?
 

Womit habe ich am meisten gepunktet?
Womit haben Sie Ihrer Meinung nach im Gespräch am meisten geglänzt? Gibt es vielleicht einen Aspekt, auf den Sie besonders stolz sind und den Sie unbedingt noch einmal hervorheben sollten?
 

Was war meine größte Schwäche im Interview?
Gab es ein, zwei oder mehr Stellen, an denen es aus Ihrer Sicht nicht rund lief? Oder gab es gar einen peinlichen Moment? Haben Sie vielleicht No-Go-Fragen gestellt? Seien Sie ehrlich zu sich selbst und identifizieren Sie klare Schwachstellen in Ihrer Präsentation.
 

Wie haben die Gesprächspartner auf mich reagiert?
Sind die Personalverantwortlichen auf Ihre Aussagen oder Ihre Fragen richtig eingegangen? Konnten Sie eine gemeinsame Wellenlänge finden, vielleicht durch den Chamäleoneffekt? Wie war die Körpersprache Ihres Gesprächspartners?
 

Wie gut passte mein Outfit zum Unternehmen?
Bewerber machen sich meist viele Gedanken über das Bewerbungs-Outfit. Überlegen Sie, ob Sie zu „underdressed“ oder zu „overdressed“ waren. Denken Sie auch darüber nach, wie wohl Sie sich in Ihrer Kleidung gefühlt haben.
 

Passt das Unternehmen zu mir?
Ist die ausgeschriebene Stelle wirklich so toll, wie Sie sich ausgemalt haben? Können Sie sich vorstellen, mehrere Jahre in dieser Abteilung und in diesem Unternehmen zu arbeiten? Machen Sie auch im Nachhinein einen Arbeitgebercheck!
 

Wie gut sind die Rahmenbedingungen?
Gehalt, Benefits, Work-Life-Balance, Kollegen: Was ist Ihnen wichtig, was weniger? Welche Punkte könnte Ihr potenzieller, neuer Arbeitgeber erfüllen, welche eher nicht? Wo sind Sie bereit Kompromisse einzugehen und wo nicht?
 

Wie wurden die nächsten Schritte besprochen?
Wissen Sie, wie es weitergehen könnte? Wurde schon konkretes besprochen? Haben Sie positive Signale erhalten, dass Sie die Stelle bekommen könnten? Oder denken Sie, dass der Bewerbungsprozess schwieriger werden könnte?
 

Was könnte ich vergessen haben?
Glauben Sie, dass alle relevanten Fragen gestellt wurden? Konnten Sie alles erwähnen, was Ihre Chancen auf die Stelle verbessert? Haben Sie Dinge vergessen, die Sie beim nächsten Gespräch unbedingt ansprechen sollten?
 

Was folgt aus der Reflexion?

Aus all diesen Fragen lässt sich eine große Frage ableiten: Was möchte ich beim nächsten Vorstellungsgespräch anders machen?

Überlegen Sie, wie Sie sich besser auf das nächste Job-Interview vorbereiten können. Sollten Sie vielleicht an Ihrem Outfit, Ihrer Mimik und Gestik arbeiten? Sollten Sie mehr über das Unternehmen recherchieren, an Ihrer Selbstpräsentation arbeiten oder Smalltalk üben?

Hilft es Ihnen, Ihren Lebenslauf besser auf das Stellenprofil abzustimmen oder mehr Unterlagen zum Vorstellungsgespräch mitzubringen? Brauchen Sie vielleicht noch ein Training mit einem Bewerbungscoach? Oder müssen Sie Ihre Bewerbungsstrategie komplett überarbeiten? Finden Sie auch Antworten auf diese Fragen.
 

Was gehört zur Nachbereitung eines Bewerbungsgesprächs?

Das Wichtigste bei der Nachbereitung eines Vorstellungsgesprächs ist die Reflexion. Das Ziel besteht darin, neue Denkanstöße zu erhalten, Ihre Vorgehensweise anzupassen oder sie sogar komplett zu überdenken. Alles, was Ihnen hilft, eine neue, passende Stelle zu finden, ist hilfreich.

Zur Nachbereitung kann auch gehören, sich direkt nach dem Gespräch noch einmal bei dem oder den Gesprächspartnern zu melden. Zum einen, um sich für das Gespräch zu bedanken. Zum anderen können Sie den Anruf oder die E-Mail nutzen, um noch offene Fragen zu klären oder weitere Informationen nachzuliefern.

Wurde im Vorstellungsgespräch vereinbart, dass sich das Unternehmen bei Ihnen melden wird? Dann sollten Sie sich daran halten, auch wenn Sie wahrscheinlich wie auf heißen Kohlen sitzen und die Antwort kaum erwarten können. Aber warten Sie nicht zu lange! Wenn die „Deadline“ verstrichen ist oder Sie nach drei bis vier Wochen noch keine Rückmeldung erhalten haben, sollten Sie proaktiv werden. Das heißt: Rufen Sie Ihren Ansprechpartner an oder schreiben Sie ihm eine freundliche E-Mail. Fragen Sie, ob Sie weitere Unterlagen einreichen sollen und wie lange es voraussichtlich dauert, bis eine Entscheidung getroffen wird.

Wie reagieren Sie, wenn das Unternehmen Ihnen nicht die gewünschte Rückmeldung gibt?

Wenn Sie nach einem Vorstellungsgespräch eine negative Rückmeldung oder eine Absage erhalten, sollten Sie trotz der Enttäuschung professionell reagieren. Das bedeutet

Bleiben Sie freundlich 
Bedanken Sie sich für das Interesse an Ihrer Person und für die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Wenn Sie weiterhin Interesse an dem Unternehmen oder der Stelle haben, sagen Sie es Ihrem Gesprächspartner. Unter Umständen behält der Personalverantwortliche Sie in guter Erinnerung und denkt an Sie, wenn wieder eine passende Stelle frei wird.
 

Bitten Sie um Feedback
Sie können den Personalverantwortlichen um eine Rückmeldung bitten, warum Sie nicht berücksichtigt wurden. Seien Sie sich jedoch bewusst, dass eine solche Rückmeldung nicht immer offen und ehrlich ausfallen wird - dies kann z. B. an der Unternehmenspolitik oder der Rechtsprechung in Ihrem Land liegen.
 

Lassen Sie sich nicht entmutigen! 
Lernen Sie aus Ihren den gewonnenen Erkenntnissen im Gespräch oder den Gründen, warum die Wahl dieses Mal nicht auf Sie fiel. Finden Sie heraus, was Sie ändern können und arbeiten Sie daran, Ihre Leistung zu verbessern.
 

Bereiten Sie sich vor 
Im Fußball heißt es: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Diese Weisheit gilt auch für Ihr Bewerbungsverfahren. Nutzen Sie Ihr gewonnenes Wissen aus dem vergangenen Vorstellungsgespräch für die Vorbereitung auf das Nächste und punkten Sie dort.
 

Fazit

Nehmen Sie den Bewerbungsprozess und damit auch das Vorstellungsgespräch ernst! Versuchen Sie, so schnell und professionell wie möglich zum Ziel zu kommen. Die Reflexion und Nachbereitung eines jeden Vorstellungsgesprächs ist dafür unerlässlich.

Halten Sie Ihre Reflexionen, Nachbereitungen und Erkenntnisse schriftlich fest. Am besten legen Sie ein Word- oder Excel-Dokument an, in dem Sie alle Ihre Gedanken und Maßnahmen speichern. So können Sie Jahre später, wenn Sie sich wieder auf eine neue Stelle bewerben, schneller durchstarten und haben alles direkt zur Hand.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg in Ihrem nächsten Vorstellungsgespräch!

Bilder: Adobe Stock