SMART-Methode: Wie Sie damit mehr Erfolg bei Ihren beruflichen Zielen haben

SMART Methode

Möchten Sie Ihre Ziele im Job oder bei der Jobsuche besser verfolgen können? Dann sollten Sie die SMART-Methode anwenden. So geht das.

Schwammige Ziele bringen wenig Erfolg

Es ist Silvester-Abend. Sie nehmen sich wie jedes Jahr ganz viel vor: „Ich mache mehr Sport!“, „Ich nehme ab!“ oder „Ich suche mir einen neuen Job!“. Das sind alles toll klingende Vorhaben, doch sie verlieren bald an Bedeutung. Entweder, weil Sie die Vorhaben erst gar nicht anpacken. Oder, weil Sie Ihre Versprechungen zwar angehen, aber nur halbherzig. 

Deshalb sollten Sie in Ihrem Privat- und Berufsleben Ihre Ziele nach der SMART-Methode festhalten. 
 

Was ist die SMART-Methode?

Die SMART-Methode kennt man auch als SMART-Formel, SMART-Strategie, SMART-Prinzip, SMART-Regel und SMART-Goals. Sie hat sich über Jahrzehnte bewährt, um Vorhaben mit konkreten und klaren Zielen zu versehen. Dadurch können Sie zum Beispiel Projekte besser managen und deren Ergebnisse deutlicher nachvollziehen.
 

Wofür steht SMART? 

SMART ist eine Abkürzung. Die fünf Buchstaben des Akronyms stehen im Englischen für:

  • S = specific, significant, simple
  • M = measurable, meaning, manageable
  • A = achievable, attractive, assignable
  • R = realistic, relevant, reasonable
  • T = trackable, timed, time-bound


Im Deutschen hat sich diese Übersetzung für die SMART-Formel eingebürgert:

  • S = spezifisch
  • M = messbar
  • A = attraktiv
  • R = realisierbar
  • T = terminiert

Was bringt die SMART-Formel? 

Wenn Sie sich Ziele setzen, erreichen Sie diese oft nicht, weil sie viel zu vage formuliert sind. Vorhaben wie „Ich will mehr Geld verdienen“ oder „Ich möchte mehr Traffic auf meiner Website haben“ klingen zunächst gut, doch sie sind viel zu unkonkret. Denn:

  • Was bedeutet für Sie mehr Geld? Wie viel ist mehr? In welchem Zeitraum möchten Sie die Zielsetzung schaffen?
  • Wie groß soll die Traffic-Steigerung ausfallen? Bis wann ist diese zu erreichen? Wie soll das realisiert werden?

Mit der SMART-Methode lösen Sie schwammige Formulierungen auf und ersetzen sie durch klare Ziele.
 

SMART Methode Formel


Was bedeuten die Elemente der SMART-Formel?

Setzen Sie eine Zielformulierung nach SMART um, bedeutet das:
 

Definieren Sie spezifische Ziele

Das oberste Ziel des SMART-Prinzips ist es, klare Ansagen zu machen. Seien Sie dabei so genau wie möglich, vermeiden Sie Doppeldeutungen oder Interpretationen. Holen Sie bei der Zieldefinition verbal nicht zu weit aus, sondern seien Sie kurz und prägnant. Kommen Sie auf den Punkt, indem Sie alle relevanten Informationen präzise nennen.
 

Machen Sie Ihre Ziele messbar

Wie wissen Sie, wann Sie Ihr Ziel erreicht haben oder sich ihm nähern? Seien Sie hier ebenfalls spezifisch, indem Sie sich messbare Ziele setzen, die sich mit Kennzahlen oder konkreten Daten messen lassen. Somit ist es besser, wenn Sie bei einer Zielformulierung nach SMART eher quantitative als qualitative Größen verwenden.
 

Ihre Ziele sollen attraktiv sein

Manche Vorhaben mögen nötig sein, doch Ihre Umsetzung macht keinen Spaß oder ist mit vielen Hürden gespickt. Deshalb sollten Sie Ihre smarten Goals so ansetzen, dass Sie sie gerne erreichen möchten. Und dass sie, wie es im Englischen heißt, „achievable“, also machbar sind.
 

Bleiben Sie realistisch

Die Latte hoch zu setzen, ist gut. Aber nur so lange, wie das Ziel auch wirklich realistisch ausfällt. Nehmen Sie sich keine unrealistischen Dinge vor, um beispielsweise anderen Personen zu gefallen. Bleiben Sie auf dem Teppich des Möglichen, aber machen Sie es sich nicht zu einfach!
 

Finden Sie eine gute Deadline

Ein weiterer wichtiger Faktor in der SMART-Regel stellt das T für „terminiert“ dar. Sie müssen wissen, bis wann oder in welchem Zeitraum Sie Ihre gesteckten Ziele zu erreichen haben. Lassen Sie diese Komponente weg, wird Ihre gesamte SMARTe Definition zu ungenau. 
 

Woher kommt die SMART-Methode? Wer hat sie erfunden?

Als Erfinder der SMART-formulierten Ziele gilt George T. Doran. Doran war unter anderem Direktor der Water Power Company in Washington (USA). Er veröffentlichte 1981 den Beitrag „There's a S.M.A.R.T. way to write management's goals and objectives“ im Magazin „Management Review“.

Das Konzept kam an und wurde über die Jahre leicht angepasst. Zum Beispiel steht das „A“ nicht wie von Doran formuliert für „assignable“ (zu Deutsch: „zuweisbar“), sondern mehr für „achievable“ („erreichbar“) oder „attractive“ („ansprechend“).
 

Wie können Sie die SMART-Methode bei der Jobsuche anwenden?

Sind Sie unzufrieden mit Ihrem derzeitigen Job? Möchten Sie eigentlich die Stelle wechseln, hatten aber bislang noch nicht den richtigen „Drive“? Mit dem SMART-Prinzip schaffen Sie es, sich besser zu motivieren. 

Wie? Indem Sie sich konkrete, nachvollziehbare Ziele setzen. Die könnten so lauten: „Bis zum Sommeranfang will ich eine neue Stelle als PHP-Entwickler antreten. Um das zu erreichen, suche ich mir jede Woche mindestens drei passende Stellen und bewerbe mich darauf.“

Das bedeutet: Halten Sie Ihre Träume und Wünsche fest, indem Sie sie als SMART-Ziele notieren. Diese Vorgaben schauen Sie sich am besten jeden Tag an, um einen gewissen Druck aufzubauen. Mit der spezifischen, messbaren, attraktiven und terminierten Ausformulierung wissen Sie, wohin die Reise geht - oder zumindest gehen könnte. Mit schwammigen Vorgaben würden Sie weiterhin durch den Nebel tapsen.

Kommen Sie Ihrem Ziel näher, sollten Sie sich gleich neue Ziele setzen. Zum Beispiel könnten Sie festhalten, wie Sie sich in Ihrer neuen Stelle weiterentwickeln möchten. „Im ersten Jahr möchte ich mir genügend Wissen aneignen, um danach als Senior Full-Stack Developer zu arbeiten. Dafür werde ich jeden Tag zwei Stunden mit passenden Online-Fortbildungen verbringen.“

Wenn Sie wissen, wohin Sie Ihr Berufsleben bringen soll, können Sie dieses Vorhaben auch im Vorstellungsgespräch anbringen. Denn eine weiterhin beliebte Frage, die Recruiter stellen, lautet: „Wo sehen Sie sich in den nächsten zwei bis drei Jahren?“
 

Wie lässt sich das SMART-Prinzip im Berufsleben nutzen?

Dafür gibt es zahlreiche Anwendungsfälle. Hier ein paar Beispiele:

  • Sie möchten in Ihrem Team etwas verbessern, damit die Zusammenarbeit gesteigert wird? Überlegen Sie sich passende, verbindliche Ziele.
  • Ein Projekt ist noch zu unklar umrissen? Es droht die Gefahr, dass es nicht rechtzeitig oder in ungenügender Qualität fertiggestellt wird? Ein oder mehrere SMART Goals helfen, das Projekt richtig aufzugleisen.
  • Die Leistung eines selbst entwickelten Programms soll optimiert werden? Halten Sie genau fest, bis wann welche Messgrößen erreicht werden müssen.

Sie sehen: Fast immer, wenn es um Ziele und Zielvereinbarungen geht, lässt sich dafür eine SMARTe Definition finden.
 

Gibt es Tipps, wie die SMARTen Ziele besser erreicht werden?

Ja. Hier ein paar Ratschläge:

  • Seien Sie persönlich. Formulieren Sie das Ziel, indem Sie sagen „Ich will…“ oder „Wir möchten…“
  • Setzen Sie sich positiv klingende Ziele. Anstatt „Ich möchte in diesem Quartal meinen Job kündigen“ zu sagen, ist eine Vorgabe wie „In diesem Quartal will ich mindestens fünf Bewerbungsgespräche für einen neuen Job führen.“
  • Halten Sie Ihre Zielformulierung schriftlich fest. So, dass Sie und alle anderen Involvierten jederzeit darauf zugreifen können. Sollte sich beispielsweise in Ihrem Team ein Projekt oder Vorhaben nicht wie gewünscht entwickeln, holen Sie die SMART-Definition hervor.
  • Leiten Sie aus Ihrem Vorhaben die passende Strategie und die dazugehörigen Maßnahmen ab. Machen Sie daraus einen konkreten Plan.
  • Schieben Sie nichts auf die lange Bank, legen Sie sofort mit der Umsetzung los! Wenn das nicht nötig ist, haben Sie Ihre Ziele noch nicht ambitioniert genug festgelegt.
  • Arbeiten Sie jeden Tag ein wenig an der Umsetzung der Maßnahmen und an der Erfüllung des großen Ganzen.
  • SMARTe Ziele sind nicht in Stein gemeißelt! Überdenken Sie immer wieder, ob Ihre Vorgaben noch sinnvoll und umsetzbar sind. Doch ändern Sie nicht einfach aus dem Bauch heraus die Formulierung, sondern begründen Sie diese mit Zahlen und Fakten.
  • Selbst wenn Sie Ihr Ziel in der Ich-Form festhalten, heißt das nicht, dass Sie das alleine erreichen müssen. Holen Sie sich gerne Unterstützung, um schneller oder besser voran zu kommen.
  • Mit Ihrer Zielformulierung können Sie eine langfristige Strategie verfolgen. Doch der Weg dahin könnte zu steinig und ungewiss sein. In diesem Fall macht es Sinn, Unterziele - also Meilensteine - auszuarbeiten. Selbstverständlich haben diese ebenso SMART zu sein.


Ein weiterer Tipp ist, die SMART-Formel um neue Komponenten zu ergänzen. Es gibt unter anderem diese Erweiterungen:

  • SMARTIE: Das I steht für Inspiration oder Imagination und das E für Erkenntnis. 
  • ISMART: Soll Ihre Zielsetzung einen größeren Effekt haben, sollten Sie den Impact definieren.
  • SMARTER: Für Projekte eignen sich noch die Punkte E wie „evaluation“ und R wie „reviewed“ („überprüft“).
  • SMARTTA: Hier geht es darum, die Punkte „trackable“ („rückverfolgbar“) und „agreed“ („abgestimmt“) zu machen.
     

Was sind die Vor- und Nachteile der Zielsetzung nach SMART?

Die Vorteile der Methode liegen auf der Hand: Es gelingt Ihnen, nebulöse Ideen oder Vorhaben konkreter auszuformulieren. So werden sie für Sie „greifbarer“ und die erreichten Ergebnisse messbar. Das steigert Ihre Motivation. Nun wissen Sie konkret, welchen Weg Sie verfolgen.

Wenden Sie die SMART-Strategie regelmäßig an, verbessert das Ihre Kommunikation: Sie sagen deutlicher und verständlicher, was Sie möchten. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Team-Projekt schneller fertig wird.

Wichtig: Machen Sie Ihre Zielvorgaben stets realistisch und erreichbar. Nichts ist entmutigender als ein Ziel, das man nicht erreichen kann. Wenn Sie ungeübt in der Anwendung der SMART-Formel sind, entpuppt sich die Anwendung als negative Erfahrung. 

Setzen Sie dagegen die Zielerfüllung als zu leicht an, hebt das die Stimmung. Doch dann kann es sein, dass die Herausforderung zu gering ausfällt und beispielsweise ein innovatives Denken ausgebremst wird.

Ein weiterer Nachteil ist, dass Sie wissen müssen, was Sie erreichen möchten. Das Ziel muss Ihnen bekannt sein, ansonsten lässt es sich nicht konkret benennen. Dementsprechend haben Sie Ihr Vorhaben genau zu beleuchten.
 

Fazit: SMART zu formulieren…

… hilft Ihnen, unschöne Entscheidungen oder Ziele, die Sie eher ungern angehen möchten, klar zu verbalisieren. Wenn Sie Ihr Vorhaben positiv verpacken, trägt das dazu bei, dass Sie es konsequenter verfolgen. Und dank der quantitativen Komponente wissen Sie nach Ablauf der Deadline, wie gut oder schlecht Sie Ihre Zielsetzung erreicht haben.

Also: Seien Sie SMART!

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