IT Trends 2023: 7 Technologien und IT Themen, die Sie im Blick haben sollten

IT Trends 2023 | Junger Mann mit VR Brille und ausgestreckter Hand

Stillstand - den gibt und gab es in der Informationstechnologie noch nie. Deshalb sollten Sie stets offen für Innovationen und Veränderungen sein. Erfahren Sie hier, welche IT Trends das Jahr 2023 beherrschen könnten.

Welche IT Trends werden 2023 Ihre Arbeit beeinflussen?

Geben wir es vorab gleich zu: So wie es aktuell aussieht, gibt es nicht den einen neuen Trend, der die Informationstechnologie- und Kommunikationsbranche umfassend beherrschen wird. Stattdessen fanden wir bei unserer Recherche und Zusammenstellung verschiedene IT Trends, die bereits bekannt sind. 

Manche dieser Entwicklungen “wabern” schon seit ein paar Jahren durchs Netz, könnten aber 2023 zu den bestimmenden Themen werden. Ob es so wird oder nicht, weiß niemand mit absoluter Sicherheit. Denn niemand besitzt eine Glaskugel, welche die Zukunft voraussagen kann.

Deshalb sind auch unsere Voraussagen mit einer gewisssen Vorsicht zu genießen. Sind Sie der Meinung, dass wir mit unseren IT Trends für 2023 richtig oder gar komplett falsch liegen, können Sie gerne auf unserem LinkedIn-Firmenprofil mit uns darüber diskutieren.
 

IT Trend Nr. 1: Cybersecurity

Dass Unternehmen ihre IT Systeme richtig absichern sollten, damit Hacker und andere Cyberkriminelle nicht eindringen und Schaden verursachen können, ist keine neue Erkenntnis. Eigentlich gilt sie, seitdem es Computer und Netzwerke gibt. Trotzdem wird das Thema IT Security - oder neudeutsch formuliert: Cybersecurity - stellenweise noch ziemlich stiefmütterlich behandelt. 

Und das, obwohl die Folgen einer erfolgreichen Cyberattacke fatale Folgen haben können. Firmen müssen mittlerweile Millionen-Beträge für die Beseitigung der Angriffe aufwenden, dazu kommen noch immense Reputationsschäden. Im schlimmsten Fall steht bei einer Kompromittierung der IT Landschaft das Überleben eines gesamten Unternehmens auf dem Spiel.

Durch die fortschreitende Digitalisierung und Globalisierung, den wachsenden Wettbewerbsdruck sowie durch neue Arten der Kriegsführung wächst die Gefahr von Tag zu Tag. Cybersecurity wird deshalb zunehmend zur Chefsache erklärt. Die IT Stellenbörsen sind voll mit Stellenangeboten für IT Security Jobs - das dürfte sich 2023 nicht ändern. 

Da das Feld Cybersicherheit immer komplizierter und komplexer wird, entstehen fortwährend neue, gefragte IT Security Berufe. Dazu gehören zum Beispiel Experten für Systemhärtung und Penetrationstester.
 

IT Trend Nr. 2: Robot Process Automation

In vielen Unternehmen, Organisationen und Behörden finden sich zahlreiche, unmotivierte Mitarbeiter. Warum haben diese keinen großen Spaß an der Arbeit? Ein Grund: Die Angestellten führen täglich sich wiederholende und damit langweilige Tätigkeiten aus. Sie kopieren zum Beispiel Blätter oder übertragen Daten von FAX-Mitteilungen in Excel-Tabellen. Oder sie beantworten ständig die gleichen Fragen von Kunden.

Warum ist das so? Es gibt keine guten Prozesse. Und man hat versäumt, die Prozesse so weit wie möglich zu digitalisieren. Deshalb werden (teure) Fachkräfte eingesetzt, um Telefondienst  zu spielen oder um stupide Tipp- und Copy&Paste-Aufgaben zu übernehmen. Das muss nicht sein!

Die Robot Process Automation, kurz RPA, ermöglicht es, repetitive Prozesse zu digitalisieren und damit deutlich effizienter zu gestalten. Eingesetzt werden hierzu RPA-Bots. Diese lassen sich unter anderem über Low-Code-Plattformen realisieren. Die Rolle des Low Code Developers können externe Dienstleister oder geschulte Inhouse-Mitarbeiter übernehmen. 
 

IT Trend Nr. 3: Künstliche Intelligenz

AI (Artificial Intelligence) bzw. KI (Künstliche Intelligenz) ist ein “Buzzword”, das in fast keiner IT Präsentation mehr fehlen darf. KI hier, KI dort. Der Begriff wird inflationär und in einigen Fällen falsch verwendet. Trotzdem ist das Feld der Künstlichen Intelligenz ein IT Trend, den Sie ernst nehmen sollten.

Warum? KI avancierte mittlerweile zu einem Überbegriff für Technologien, die so wirken, als seien sie intelligent. Das können Chatbots und RPA-Bots sein, ebenso autonom fahrende Autos. Doch wirklich denken wie ein Mensch kann noch keine Lösung. Das könnte sich aber in naher Zukunft ändern. Denn Deep Learning und Machine Learning - die Basis für Künstliche Intelligenz - machen große Fortschritte.

Möglich wird das unter anderem durch die Förderung von KI-Technologien durch einzelne Länder, wie auch durch die Europäische Union. Zahlreiche neue KI-Jobs sind entstanden und werden noch entstehen. Das sorgt für bessere Lösungen, die sich wahrscheinlich schnell verbreiten.

IT Trend Nr. 4: Quantencomputing

Wenn man KI erwähnt, muss man auch über Quantencomputing als IT Trend 2023 reden. Bei Quantencomputern handelt es sich um eine der revolutionärsten Technologien der letzten Jahrzehnte. Die Rechenpower ist gigantisch und wird bald die der aktuellen Supercomputer um das Millionenfache übersteigen. Verständlich, dass Unternehmen wie auch Regierungen viel Geld ins Quantencomputing investieren.

Trotz des Hypes sollte man auf dem Boden der Tatsachen bleiben: Es gibt zwar schon die ersten Quantencomputer, zum Beispiel das IBM Quantum System One bei Stuttgart, trotzdem steht die Entwicklung noch in den Kinderschuhen. Deshalb benötigt die Wissenschaft findige Forscher und Entwickler, die den Umgang mit Quanten und den Quantenberechnungen verbessern.

Wird Deutschland, die USA oder China das Rennen um die Vormachtstellung im Bereich Quantencomputing gewinnen? Das Ergebnis ist noch offen. Es bleibt also spannend, wie es mit diesem IT Trend weitergeht.
 

IT Trend Nr. 5: Internet of Things

Im Gegensatz zum Quantencomputing klingt Internet of Things (IoT) nach altem Kaffee. Immerhin kennt jeder Smart-Home-Geräte, mit denen sich das Licht, die Heizung oder die Rolläden per App steuern lassen. Doch das stellt nur die Speerspitze dar: Das Internet of Things ist viel mehr als nur ein paar smarte Geräte für den heimischen Gebrauch.

In den Bereich IoT gehören ebenso Messgeräte in der Landwirtschaft, vernetzte (autonom fahrende) Autos, voll automatisierte Fabriken, Smart Buildings und Smart Cities. Die Anzahl der Sensoren und Chips, die dafür benötigt werden, nimmt exponentiell zu. Ebenso nötig sind enorme Rechenleistungen, um die gigantischen Datenmengen aka Big Data zu verarbeiten. Auch nicht zu vergessen: Für die Übertragung der Daten ist 5G erst der Anfang.

Internet of Things klingt somit nur vordergründig nach einem alten Trend. Dahinter verbergen sich zahlreiche Technologien, die uns auch noch in den kommenden Jahrzehnten beschäftigen werden.
 

IT Trend Nr. 6: Distributed Ledger

Wird der Bitcoin den Euro und den Dollar ablösen? Und werden werden zukünftig alle Banken und Versicherungen ihre Transaktionen über eine neue, sichere Art des Internets abwickeln? Noch sind diese Fragen nicht abschließend geklärt. Doch die Distributed-Ledger-Technologie (DLT) ist gekommen, um zu bleiben - so scheint es derzeit.

Die Umsetzung der Distributed-Ledger-Technologie hat vor ein paar Jahren einen gigantischen Run auf neue Möglichkeiten ausgelöst. Es schossen Blockchain-Konzepte und dezentrale Kryptowährungen wie Pilze aus dem Boden, zahlreiche DLT-Startups und Spekulationsblasen entstanden.

Wegen der angeheizten Goldgräber-Stimmung und den - teils sehr überzogenen - Erwartungen wird Distributed Ledger inklusive Blockchain auch 2023 ein IT Trend sein, von dem wir noch viel hören und lesen werden.
 

IT Trend Nr. 7: Metaverse

Ist das Metaverse nur ein Ablenkungsmanöver von Meta (ehemals Facebook) oder wirklich ein IT Trend, auf den Unternehmen setzen sollten? Wahrscheinlich beides. Doch sicher ist: Mark Zuckerberg gelang es, eine alte Vision zu reanimieren. Schon vor Jahrzehnten träumte man vom Cyberspace, einer künstlichen Welt, in der Menschen leben sollen. Vielleicht wird das Metaverse dieses Konzept real werden lassen? Vielleicht auch nicht…

Sicher ist allerdings, dass sich dank Mark Zuckerberg und Meta nun zahlreiche Unternehmen und VR-Spezialisten mit der möglichen Erschaffung des Metaverse - auch Metaversum genannt - beschäftigen. Somit könnte 2023 ein entscheidendes Jahr werden. Eines, in dem sich zeigt, ob wir in absehbarer Zeit wirklich viel Zeit in einem Cyberspace verbringen können und möchten.
 

Fazit

Das Rad der Entwicklung steht nicht still. Deeptech-Innovationen wie KI und Quantencomputer sind nicht nur die Basis, um bestehende Technologien zu verbessern. Sie bilden auch die Grundlage für ganz neue Konzepte und Geschäftsmodelle. 

Doch nicht alles, was gut und interessant klingt, wird sich auch durchsetzen. So ist zweifelhaft, ob wir alle wirklich bald mit Bitcoins im Metaversum bezahlen werden. Warten wir es ab, was das Jahr 2023 im Laufe der Monate bringen wird und welche IT Trends sich verstärkt durchsetzen - oder als Flops erweisen.

Bilder: Adobe Stock