Künstliche Intelligenz: Warum der KI-Boom die Jobaussichten von IT Experten verbessert

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KI-Anwendungen sind auf dem Vormarsch. Sie verändern die Welt und sorgen für einen großen Umbruch. Ein Umbruch, von dem vor allem Entwickler und IT Profis profitieren.

Künstliche Intelligenz ist kein Science Fiction mehr

Wenn früher der Begriff “Künstliche Intelligenz” fiel, dachten viele Menschen an HAL 9000 aus “2001: Odysee im Weltraum”, an Commander Data aus “Star Trek” oder an Skynet aus den “Terminator”-Filmen. Künstliche Intelligenz - das klang nach Science Fiction. 

AI bzw. Artificial Intelligence, so der englische Begriff, ist mittlerweile mehr Science als Fiction. Als ChatGPT im November 2022 öffentlich gemacht wurde, entwickelte sich ein echter AI- bzw. KI-Hype. Seitdem wetteifern OpenAI, Microsoft, Google, Adobe und andere Big Player der Tech-Industrie um die Vorherrschaft. Es mischen zudem Tausende KI-Startups und kleine Unternehmen im lukrativen Zukunftsmarkt mit. Der “Kuchen” ist noch nicht verteilt. Es sieht auch nicht so aus, als würde dies in absehbarer Zeit geschehen.
 

Was bedeutet eigentlich “Künstliche Intelligenz”? 

Obwohl der Begriff “Künstliche Intelligenz” bzw. “KI” aktuell im Trend liegt, so gab es bereits in den 1950er Jahren erste Forschungsarbeiten dazu. Trotzdem ist bis heute nicht ganz klar definiert, was man als KI bezeichnen kann. 

Das Digital-Kompetenzzentrum NRW hat für seine Publikation "Künstliche Intelligenz im Mittelstand" diese praxisnahe Beschreibung gefunden: “Der Begriff ‘Künstliche Intelligenz’ beschreibt Systeme, die mithilfe von Daten und mathematischen Modellen lernen, bei Bedarf selbstständig Entscheidungen treffen können und somit intelligentes Verhalten zeigen.”

Anders ausgedrückt bedeutet das: Künstliche Intelligenzen sollen das Verhalten und die Denkweise von Menschen imitieren - zum Beispiel als Software, Maschine oder Roboter. Oft wird Künstliche Intelligenz als Oberbegriff für verschiedene Arten und Stadien der Umsetzung verwendet. Zum Beispiel unterscheidet man zwischen maschinellem Lernen (Machine Learning), neuronalen Netzwerken (Neural Networks) und Deep Learning. Und damit entsteht eine Abgrenzung zwischen “schwacher KI” und “starker KI”.
 

 
Viele aktuelle Produkte, die aus Marketinggründen mit dem Label “Künstliche Intelligenz” versehen werden, fallen in die Kategorie “Schwache KI”. Dabei handelt es sich um Anwendungen, die auf den ersten Blick intelligent erscheinen, aber im Grunde wenig “smart” sind.


Beispiele: Wo KI schon zum Einsatz kommt

Anwendungen und Maschinen mit KI-Algorithmen sind auf dem Vormarsch. Sie durchdringen zunehmend unseren privaten Alltag sowie unser Geschäftsleben.

Hier ein paar Beispiele:

  • Chatbots wie ChatGPT und Gemini ermöglichen es, recht einfach Texte zu schreiben, Dokumente zu analysieren und auch Quellcode erstellen zu lassen.
     
  • Während Dall-E, Adobe Firefly oder Midjourney die Erstellung von Bildern revolutionieren, sind andere KI-Tools wie MusicFX, Suno und Pixverse auf die Erschaffung von Sound, Musik und Videos spezialisiert.
     
  • Auf der Website der Stadt Heidelberg fungiert der Chatbot “Lumi” als digitaler Bürgerassistent. Dieser basiert auf der Technologie von Aleph Alpha, einem deutschen KI-Startup.
     
  • Sprachassistenten mögen teilweise noch dumm wirken, doch ihr Können verändert sich. Siri, Alexa und Co. werden in naher Zukunft wichtige Mitglieder unseres Lebens sein, weil sie uns und unsere Bedürfnisse zunehmend besser verstehen.
     
  • KI-Systeme wie IBM Watson kommen bei Versicherungen zum Einsatz, um Fälle schneller und fehlerfreier als Menschen zu bearbeiten. Dafür werten sie Millionen Dokumente aus, erstellen Analysen und Prognosen. 
     
  • Bei Tesla lenkt der sogenannte Autopilot eigenständig auf Autobahnen. Oder er parkt die E-Fahrzeuge ein. In Zukunft soll eine “echte” Künstliche Intelligenz dafür sorgen, dass es wirklich autonom fahrende Autos gibt.  
     
  • In der Medizin wird Künstliche Intelligenz eingesetzt, um Lungenerkrankungen auf CT-Bildern oder Krebs bei DNA-Analysen automatisch zu erkennen. AI-Systeme können so Ärzte entlasten und die Gesundheitsversorgung verbessern.
     

Werden Algorithmen und Roboter uns alle arbeitslos machen?

Nein! Sicherlich verändert der Einsatz von Künstlicher Intelligenz unsere Arbeitswelt. Autonom fahrende Autos, digitale Sachbearbeiter oder Diagnosen von “Dr. Robot”: Derartige Entwicklungen kosten Arbeitsplätze. Viele klassische Berufe stehen damit unter Druck, auch der Job des Programmierers wird sich wegen KI verändern.

Zugleich werden viele neue Arbeitsplätze geschaffen. Eine Analyse von PwC geht davon aus, dass KI im Jahr 2030 rund 15,7 Billionen US-Dollar zur Weltwirtschaft beitragen könnte. Damit entsteht ein Wirtschaftszweig, den es bislang noch gar nicht gab. Einer mit enormem Potenzial - vor allem für IT Experten!
 

Künstliche Intelligenz schafft Jobs: Neue Berufe dank KI

Obwohl wir uns erst am Anfang einer neuen technischen Ära befinden, gibt es bereits zahlreiche Berufe, bei denen spezielles Fachwissen gefragt ist. Wir gehen davon aus, dass diese gute Job-Perspektiven haben:
 

Prompt Engineer

Ein Prompt Engineer nutzt intensiv KI-Tools. Um damit zielgerichtet und effizient Ergebnisse erzielen zu können, entwickelt er Prompts, also besondere Eingabeaufforderungen. Denn der Output einer AI-Anwendung hängt meist von der Qualität des Inputs ab.
 

KI Ingenieur

Die Aufgaben eines KI-Ingenieurs können sehr vielfältig sein. Einerseits entwickelt er KI-Modelle, entwirft neuronale Netze und sammelt Daten für das Training. Andererseits arbeitet er eng mit Programmierern und Datenwissenschaftlern zusammen, um seine Konzepte umzusetzen.
 

AI Developer

KI-Entwickler bzw. AI Developer kommen überall da zum Einsatz, wo Künstliche Intelligenz gefragt ist - zum Beispiel in der Automobil-, Elektro- sowie in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Um die Anwendungen zu entwickeln, verwenden AI Developer in der Regel keine exotischen, sondern populäre Programmiersprachen, unter anderem Python, C++, R und Java. 
 

Data Scientists

Data Scientists bereiten Daten für KI-Modelle auf. Die Datenwissenschaftler sammeln, bereinigen und transformieren hierzu Informationen, damit sie für die Entwicklung und Verbesserung von Künstlichen Intelligenzen genutzt werden können. Zudem bewerten die Spezialisten die Ergebnisse der KI-Anwendungen und überwachen die Ergebnisse.
 

AI Consultant

Auch für Berater bietet der KI-Boom viele neue Möglichkeiten. Sie unterstützen Unternehmen beispielsweise dabei, KI-Strategien zu entwickeln und geeignete technische Lösungen zu finden. AI Consultants begleiten auch die Integration der Systeme und die Optimierung der Prozesse.
 

Finden Sie Ihren Job als AI-Experte

Darüber hinaus werden dank der wachsenden Bedeutung von KI-Systemen bestehende IT Berufe gestärkt. Für den Aufbau der Systeme benötigt man zum Beispiel Softwarearchitekten und Cloud-Spezialisten, um den Betrieb kümmern sich Administratoren und Cybersecurity-Experten sichern die Infrastrukturen ab. Es gibt also mehr als genügend zu tun!
 

So bekommen Sie einen Job im Bereich “Künstliche Intelligenz

Um einen Job im KI-Bereich zu ergattern, ist eine solide Grundlage in technischen Disziplinen wie Informatik, Mathematik oder Statistik unerlässlich. Sie sollten mit Programmiersprachen wie Python oder R vertraut sein, da diese häufig für die Entwicklung und Analyse von KI-Modellen verwendet werden. Neben den technischen Fähigkeiten ist auch ein fundiertes Verständnis von Machine Learning und Datenanalyse meist wichtig.

Da ein KI-Job häufig interdisziplinär und in Teams ausgeführt wird, müssen Sie Soft Skills wie kritisches Denken, Problemlösungskompetenz und Teamfähigkeit beherrschen. Darüber hinaus sollten Sie sich fortwährend über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz auf dem Laufenden halten, da die Entwicklungen extrem rasch voranschreiten.
 

Fazit

Seit 70 Jahren wird bereits an Künstlicher Intelligenz geforscht und gearbeitet, jetzt erst kommt richtig Schwung in das Thema. Grund dafür sind die erforderlichen hohen Rechenleistungen, welche heutzutage mit High-End-Prozessoren und Cloud-Systemen machbar sind. 

Es wird oft gesagt, die Veröffentlichung von ChatGPT war ein “iPhone-Moment”. Ein Zeitpunkt, an dem eine technische Revolution begann, die nicht mehr zu stoppen war. KI ist also gekommen, um zu bleiben. Ergreifen Sie eine der mannigfaltigen Chancen, um eine spannende Karriere zu starten!

Bilder: Adobe Stock, Mittelstand-Digital