Deeptech-Innovationen: Welche Spezialisten sind hier gefragt?

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Was ist Deeptech? Was macht die besondere Art von Innovationen so besonders? Welche Jobs bieten Deeptech-Unternehmen an? Wir zeigen Ihnen auf, was diesen Technologie-Bereich so zukunftsweisend, wichtig und spannend macht.

Was bedeutet Deeptech?

Der Begriff Deeptech, auch Deep Tech oder DeepTech geschrieben, ist eine Abkürzung für Deep Technology.

Bei Deeptech handelt es sich um Technologien, die “tiefgreifend” sind. Das heißt, die Unternehmen und Forschungseinrichtungen stoßen auf ganz neue, unbekannte Herausforderungen. Sie entwickeln dafür neue Lösungen, die bahnbrechende Innovationen hervorbringen.
 

Was zeichnet Deeptech noch aus?

Da Deeptech-Unternehmen echtes Neuland betreten, müssen sie viel Zeit und Geld in Grundlagenforschung und Entwicklung stecken. Deswegen sind die Vorhaben sehr teuer. Selbst Prototypen kosten mehrer Hunderttausende Euro, manchmal sogar Millionen.

Damit die Umsetzung der Konzepte gelingt, setzen die Mitarbeiter sehr stark auf die Vorzüge der Digitalisierung. Sie erheben und verarbeiten beispielsweise gigantische Datenmengen (Big Data), nutzen Machine Learning und Künstliche Intelligenz (KI).

Die Ergebnisse, die Deeptech-Innovationen, fallen meist disruptiv aus. Das bedeutet, sie bringen bestehende Geschäftsmodelle und Märkte ins Wanken, brechen sie auf oder lösen sie sogar ganz ab. Das Ergebnis ist dann eine Disruption - die rasche Veränderung und “Zerschlagung” bestehender Strukturen.
 

Beispiele für Deeptech

Hinter Deeptech-Innovationen stecken in der Regel Startups. Startups, die häufig aus Forschungseinrichtungen und großen Unternehmen ausgegliedert wurden oder mit diesen zusammenarbeiten.

Hier vier namhafte Beispiele:

  • Waymo entwickelt autonom fahrende Autos, sogenannte Robo-Taxis. Die Deeptech-Company startete als ein Projekt von Google (Codename “Google Driverless Car”), die Konzernmutter Alphabet machte daraus ein eigenständiges Unternehmen.

  • Ein weiteres bekanntes Deeptech-Projekt von Google ist die Entwicklung von Quantencomputern. Diese komplett neue Art von Superrechnern entsteht zusammen mit der NASA, der amerikanischen Weltraumbehörde.

  • Icometrix ist ein Digital Health Startup aus Belgien, das zu den besten europäischen Deeptech-Unternehmen zählt. Die von Icometrix eingesetzte KI unterstützt Ärzte bei der Diagnose von Krankheiten - unter anderen bei Gehirn- und Lungenkrankheiten.

  • Volocopter aus Karlsruhe entwickelt “Flugtaxis”. Die senkrecht startenden Luftfahrzeuge werden mit Elektromotoren angetrieben. Sie sollen später eigenständig, sprich: ohne Pilot, Passagiere transportieren.

Hinweis: Wenn Sie zum Thema Deeptech recherchieren, stoßen Sie bald auf “Deeptech Vista”. Das hat nichts mit echten Deeptech-Technologien zu tun! Das Produkt ist lediglich ein Metalldetektor der Firma DT Electronics Ltd.
 

In diesen Bereichen gibt es Deeptech-Innovationen

Das Thema Deeptech ist breit gestreut, es kommt in verschiedenen Geschäftsbereichen vor. Von diesen Erfindungen und Produkten haben Sie wahrscheinlich schon gehört:

  • Die Robotik ist ein Feld, das bereits seit einigen Jahrzehnten besteht. Trotzdem gibt es hier noch viel Potential.

  • KI (Englisch: AI, Artificial Intelligence) ist an sich schon ein Deeptech-Thema. Kombiniert man es mit anderen Bereichen, zum Beispiel mit der Robotik, entstehen daraus weitere Deeptech-Innovationen.

  • Autonomes Fahren und Fliegen: Waymo aus den USA und Volocopter aus Deutschland zeigen, wohin der Weg geht. Die Vehikel der Zukunft benötigen keine Menschen mehr, um Personen oder Waren von A nach B zu transportieren.

  • Internet of Things (IoT), auch bekannt als das Internet der Dinge. Ein weiteres Feld, das sich gerade mit großen Schritten weiterentwickelt. Es gibt bereits zahlreiche miteinander vernetzte Haushaltsgeräte, und in Fabriken stehen zunehmen Maschinen, die eigenständig miteinander kommunizieren.

  • Distributed-Ledger: Eine bekannte Anwendung für die neue Form von Daten-Transaktionen ist die Blockchain. Diese ermöglichen ein rein digitales Geld (Kryptowährungen) wie Bitcoin und Ether. Es lassen sich damit ebenso Innovationen im Gesundheitswesen, in der Versicherungsbranche oder im Energiesektor realisieren.

  • 3D-Printing: Bereits heute können Unternehmen mit 3D-Druckern kleine und große Ersatzteile, Nahrungsmittel und Häuser drucken. In Zukunft könnte es auch künstlich erschaffene Körperteile und Organe geben.
     

Welche Art von Mitarbeiter und Experten suchen Deeptech-Unternehmen?

Da der Bereich Deeptech sehr viele Disziplinen umfasst, gibt es nicht den Deeptech-Job. Stattdessen suchen die Startups Profis in verschiedenen Bereichen. Zum Beispiel sind solche Experten gefragt:

  • Entwickler im Bereich VR: Games in virtuellen Welten und Apps, mit denen sich Reiseziele mit VR-Brillen erleben lassen, sind nur ein Ausschnitt des Gesamtpotentials. Große Unternehmen wie Boeing und Siemens setzen Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) ein, um beispielsweise Maschinen besser zu planen. Sie benötigen Entwickler, welche die VR-Anwendungen programmieren.

  • Die Bereiche Deep Learning, Machine Learning und echte Künstliche Intelligenz sind extrem wichtig für Deeptech. Nur mit KI-Anwendungen lassen sich schnelle Fortschritte in der Biotechnologie, in der Robotik, bei Quantencomputern oder der Weltraumforschung erreichen. Das bedeutet, KI-Entwickler bzw. AI Developer haben sehr gute Job-Aussichten.

  • Data Engineer, Data Scientiest oder Data Analyst: Experten, die sich im Bereich Big Data und Business Intelligence auskennen, sind gefragte Leute. Denn im Deeptech-Bereich fallen teilweise enorme Datenmengen an. Diese müssen strukturiert, ausgewertet und analysiert werden, damit Menschen und “Maschinen” damit richtig arbeiten können.

  • Fintechs sind Technologie-Unternehmen, die im Finanzbereich tätig sind. Sie arbeiten beispielsweise mit KI und der Blockchain, um neue Finanzprodukte zu entwickeln. Dafür kommen IT Experten und Programmierer verschiedener Couleur zum Einsatz.

  • Damit Innovationen entstehen, müssen Unternehmen sie kreativ, “open minded” und zugleich strukturiert angehen. Hierbei können Profis für Design Thinking, Growth Hacking, Lean Startup und Jobs To Be Done unterstützen. Sie wissen, wie man fokussiert und mit geringen Ressourcen Produkte entwickelt, die der Markt benötigt.

Wo findet man die meisten Deeptech-Jobs?

Deeptech-Unternehmen sind rund um den Globus angesiedelt, es kristallisierten sich aber in den letzten Jahren ein paar Ballungszentren heraus. Dazu gehört das Silicon Valley (USA), da hier die meisten US-amerikanischen Hightech-Firmen einen Sitz haben.

In Europa finden sich viele Deep-Technology-Startups in Skandinavien, Frankreich (besonders in Paris) und in der DACH-Region (beispielsweise Berlin). Die größten Investitionen flossen in den letzten Jahren laut Creathor Ventures nach Großbritannien, was aber nun nicht mehr zur EU gehört.

Doch Deutschland muss sich nicht verstecken: In der Bundesrepublik gibt es einige Deeptech-Unternehmen, welche dank verschiedener Initiativen wachsen können. So fördert das Wirtschaftsministerium die Entwicklung von KI-Lösungen, “Deep Tech Berlin” unterstützt die Felder IoT, Blockchain und Industrie 4.0, in Bayern pusht man unter anderem die Weltraumforschung.
 

Deeptech ist die nächste Phase der Digitalisierung

Während viele Kommunen und Unternehmen noch damit beschäftigt sind, die “normale” Digitalisierung umzusetzen, gehen ein paar Innovatoren schon ein, zwei Schritte weiter. Sie arbeiten an den Technologien von Übermorgen.

Wissenschaftseinrichtungen, Deeptech-Startups und manche Großkonzerne sorgen dafür, dass aus Science-Fiction mehr Science als Fiction wird. Besonders für IT- und Tech-Experten bietet der Deeptech-Bereich viele spannende Herausforderungen.

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