Vorstellungsgespräch als Python-Entwickler: Diese 10 Fragen können Sie erwarten
2023-12-05T09:54:00+01:00Bei Ihnen steht ein Vorstellungsgespräch für eine Stelle als Python-Entwickler an? Dann bereiten Sie sich auf diese speziellen Fragen vor, um glänzen zu können.
Das erwartet Python-Programmierer beim Bewerbungsgespräch
Wie Sie in der Ratbacher IT Stellenbörse und anderen Jobportalen sehen können, sind Developer, die Python beherrschen, sehr gefragt. Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen haben offene Stellen zu besetzen.
Verständlich, Python ist extrem vielseitig. Mit der weltweit populären Programmiersprache lassen sich zum Beispiel serverseitiger Code, Automatisierungsskripte und Machine-Learning-Anwendungen entwickeln.
Obwohl zahlreiche Unternehmen händeringend nach Python-Programmierern suchen, wird nicht jeder Bewerber genommen. Denn Sie als Bewerber müssen mit Ihren Soft Skills ins Team passen. Und die Personalverantwortlichen wie auch Ihre möglichen zukünftigen Vorgesetzten wollen wissen, wie gut Sie sich wirklich mit Python auskennen und ob Ihre Fähigkeiten zur ausgeschriebenen Stelle passen. Um das herauszufinden, stellen sie Ihnen im Vorstellungsgespräch einige Fragen. Dazu gehören unter anderem diese:
“Wie würden Sie einem Laien erklären, was Python ist?”
Mit dieser Frage möchte Ihr Gesprächspartner, zum Beispiel ein IT Leiter, herausfinden, ob Sie eine klare Vorstellung von Python und seinen Einsatzmöglichkeiten haben. Er achtet ebenso darauf, wie Sie die Frage beantworten: Geben Sie eine lange, komplizierte Antwort oder können Sie Python kurz und prägnant erklären?
Als Entwickler muss man nicht nur seine Programmiersprache beherrschen, sondern auch gut kommunizieren können. Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie in Ihrem Berufsalltag mit Menschen zu tun haben, die wenig oder gar keine Ahnung von Python oder Softwareentwicklung im Allgemeinen haben.
“Warum haben Sie sich auf Python spezialisiert?”
Recruiter wollen wissen, ob und wie konkret Sie Ihr Leben und Ihre Karriere planen. Sind Sie zufällig zur Python-Programmierung gekommen oder hatten Sie einen größeren Plan? War es zum Beispiel Ihr Kindheitstraum, in der Web- oder KI-Entwicklung zu arbeiten? Oder haben Sie einfach nach einer einfachen Programmiersprache gesucht, um schnell einen gut bezahlten Job als Entwickler zu bekommen?
Was auch immer die Gründe waren: Finden Sie eine Erklärung, die sympathisch und überzeugend klingt. Aber bleiben Sie möglichst bei der Wahrheit und erfinden Sie keine Gründe, warum Sie Python-Programmierer geworden sind.
“In welchen größeren Projekten haben Sie schon Ihre Python-Kenntnisse eingesetzt?”
Auch diese Frage hat mehrere Ebenen. Zum einen möchte der Interviewer erfahren, ob Sie schon an Großprojekten mitgearbeitet haben. Diese stellen für jeden Entwickler immer eine besondere Belastung dar. Unter anderem, weil es viele Stakeholder gibt, deren Erwartungen erfüllt werden müssen.
Zum anderen “checkt” man, ob Sie Projekte anbringen, die Sie auch in Ihrer Bewerbung genannt haben, oder ob Sie ganz andere Projekte erwähnen. Wenn Ihre Beispiele nicht zusammenpassen, waren Sie vielleicht im Bewerbungsschreiben oder im Vorstellungsgespräch nicht ganz ehrlich. Ein No-Go!
“Was waren Ihre größten Herausforderungen bei den genannten Projekten?"
Diese Frage ist typisch, denn sie wird bei der STAR-Methode angewendet. Das Akronym “STAR” steht für “Situation - Task - Action - Result”. Der Personalverantwortliche oder Ihr Teamleiter in spe kriegt ein Gespür dafür, welche Lösungen Sie in schwierigen Situationen finden und wie das Ergebnis am Ende aussieht.
Warum? Der Alltag eines Python-Programmierers ist voll von Herausforderungen. Ständig gilt es, Probleme zu lösen - und das oft unter Zeitdruck. Sie müssen deshalb die Ausgangssituation analysieren (beispielsweise durch eine Ad-hoc-Analyse) und eine jeweils passende Vorgehensweise entwickeln, um das vorgegebene Ziel zu erreichen.
“Welche Tools und Frameworks setzen Sie in Ihrer täglichen Arbeit ein?”
Das ist eine ganz klare Fachfrage. Mit Ihrer Antwort zeigen Sie, wie Sie arbeiten und ob Sie bestrebt sind, Ihre Arbeit mit speziellen “Werkzeugen” besser und effizienter zu gestalten. Wenn Sie mehrere Tools und Frameworks nennen, vermitteln Sie auch, dass Sie sich richtig mit der Python-Entwicklung beschäftigen und somit tendenziell “up to date” sind.
Außerdem kann ein Senior Developer oder ein Abteilungsleiter erkennen, ob Ihre Arbeitsweise mit der des Entwicklungsteams übereinstimmt. Wenn es große Unterschiede gibt, kann es sein, dass Sie eine längere Einarbeitungszeit benötigen.
“Wie würden Sie einen Unit-Test mit Python durchführen?”
Python eignet sich sehr gut, um Testszenarien zu schreiben. Daher wird die Programmiersprache häufig im Bereich “Continuous Integration/Continuous Deployment” (CI/CD) eingesetzt.
Mit der Frage “Wie würden Sie einen Unit-Test mit Python durchführen?” möchte man herausfinden, ob Sie sich schon einmal mit dem wichtigen Thema CI/CD beschäftigt haben. Und der Interviewer ist daran interessiert, wie Sie konkret einen Unit-Test mit Python realisieren.
“Wie lösen Sie das folgende Problem … ?”
Der Fragesteller hat sich ein kompliziertes Szenario oder einen kniffligen “Fall” ausgedacht, den es zu lösen gilt. Er möchte nun sehen, wie Sie darauf reagieren und wie Sie das Problem angehen.
Natürlich wäre es toll, wenn Sie sofort eine Lösung finden würden. Aber auch der Lösungsweg an sich ist spannend. Wahrscheinlich wird Ihr Gesprächspartner immer wieder nachhaken und weitere Fachfragen stellen. Zeigen Sie hier, was Sie in Python drauf haben. Diskutieren Sie auch ein wenig, aber beharren Sie nicht zu vehement auf Ihrem Lösungsansatz - das könnte besserwisserisch und damit unsympathisch wirken.
“Welche Programmiersprachen neben Python beherrschen Sie noch?”
Python im Effeff zu kennen, ist gut, aber nicht ausreichend. Auch wenn Sie kein Full-Stack-Entwickler sind, erwarten Unternehmen heutzutage, dass Sie mehrere Skript- und Programmiersprachen gut bis sehr gut beherrschen. Wenn Sie vielseitige Hard Skills mitbringen und somit ein T-Shaped-Profil haben, können Sie für mehr Aufgaben und Projekte eingesetzt werden.
Diese Flexibilität gibt Ihnen die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen der Softwareentwicklung und an spannenden Projekten zu arbeiten. Und Sie können ein höheres Gehalt verlangen.
“Denken Sie, Python wird in fünf oder zehn Jahren noch angesagt sein?”
Als echter Python-Experte sollten Sie eine Meinung zum Status quo und zur Zukunft der Programmiersprache haben. Das zeigt, dass Sie sich wirklich damit beschäftigen und sich Gedanken über die weitere Verwendung machen.
Wenn Sie auf die Frage nur zögerlich antworten oder gar keine Einschätzung abgeben können, wirft das kein gutes Licht auf Sie. Sie erwecken den Eindruck, dass Sie wahrscheinlich nicht viel über Python wissen und Ihnen die Weiterentwicklung gleichgültig ist.
“Was wollen Sie als Python-Programmierer bei uns verdienen?”
Eine spannende Frage. Eine, die Sie klar beantworten sollten. Nennen Sie eine genaue Zahl oder zumindest eine konkrete Spanne. Damit merkt der Personalverantwortliche, dass Sie Ihren Marktwert kennen. Zumindest theoretisch.
Wenn Sie zu wenig verlangen, vermitteln Sie Unsicherheit oder eine ungenaue Einschätzung Ihrer Fähigkeiten. Sie verkaufen sich unter Wert, um unbedingt einen Job als Python-Entwickler zu bekommen - dieser Eindruck könnte entstehen.
Fallen Ihre Gehaltsvorstellungen dagegen zu hoch aus, haben Sie entweder keine Ahnung, wie viel ein Python-Programmierer in der Regel verdient. Oder Sie pokern sehr hoch, was als unverschämt und “geldgeil” empfunden wird.
Sie sehen: Das Thema Gehalt ist heikel und birgt einige Fallstricke.
Fazit
Die hier aufgeführten Fragen dienen als Beispiele. Es ist wahrscheinlich, dass in Ihrem Bewerbungsgespräch nur einige gestellt werden. Trotzdem sollten Sie alle in Ruhe durchgehen und sich passende Antworten zurechtlegen.
Und machen Sie sich auch Gedanken darüber, welche Fragen Sie als Bewerber stellen möchten. Mit Ihren eigenen Fragen, zum Beispiel zum Team und zur Arbeitsweise, zeigen Sie Interesse an dem Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle.
Bilder: Adobe Stock