10 Fragen im Vorstellungsgespräch, auf die sich IT-Berater einstellen sollten
2019-06-20T16:09:00+02:00Sie haben ein Vorstellungsgespräch als IT-Berater vor sich? Sehr gut! Die erste Hürde ist genommen! Wir haben die besten Tipps für Sie zusammengestellt, damit Sie sich optimal als IT Consultant vorbereiten können.
Nach der schriftlichen Bewerbung als IT-Berater: Telefonate
Vorstellungsgespräche? Wir haben hier bewusst den Plural gewählt. Mit einem einzigen Bewerbungsgespräch werden IT-Berater-Stellen nicht besetzt. Zunächst müssen Sie mit einem oder zwei Telefongesprächen rechnen.
Das erste Telefonat dient der Orientierung. Ein Mitarbeiter der Personalabteilung möchte sich ein erstes Bild über Ihre Person verschaffen. Ihn interessieren die Stationen Ihres Ausbildungs- und Berufslebens. Es sollten sich keine Widersprüche zu Ihrem eingereichten Lebenslauf ergeben. Stellen Sie sich darauf ein, dass Details zu Ihren bisherigen Positionen und Lücken oder Brüchen thematisiert werden.
Anschließend kann ein zweites Telefonat folgen, bei dem Fachverantwortliche eingebunden sind. Es geht darum, wie Sie fachlich aufgestellt sind: Kompetenzen, Mitarbeit an Projekten, Erfahrungen.
Die Telefonate sollten Sie ernst nehmen. Pünktlichkeit und angemessene Umgangsformen sind Pflicht. Tipp: Führen Sie diese Gespräche nicht in Freizeitkleidung vom Sofa aus. Setzen Sie sich an einen Tisch, legen Notizutensilien bereit und kleiden Sie sich wie an einem Büroarbeitsplatz. Es ist erwiesen, dass solche Umstände Ihr Gesprächsverhalten unterbewusst beeinflussen.
Diese Fragen erwarten Sie als IT-Berater im Vorstellungsgespräch
Es ist soweit: Ihr persönliches Vorstellungsgespräch als IT-Berater steht an. Welchen Eindruck machen Sie als Person? Passen Sie zum Unternehmen oder in das Team? Ihr Auftritt sollte in dieser Situation geschäftsmäßig sein. Kleiden Sie sich, als ob Sie zu einem Kundentermin gehen. Das Unternehmen möchte wissen, ob Sie bei Kunden vorzeigbar sind.
IT Consultants zeichnen sich durch Fachwissen aus, das die Kunden nicht besitzen. Diese Kompetenzen geschickt einzusetzen, erfordert zweierlei: Erstens tief sitzende Expertise, von der man abstrahieren kann. Zweitens Empathie für den Kunden. Berater müssen den Kunden verstehen und ihr Fachwissen auf dessen Bedürfnisse herunterbrechen. Der Superexperte, der in seiner Fachwelt lebt und ungeduldig wird, wenn das Gegenüber Verständnisprobleme äußert, überzeugt nicht.
Ihr Vorstellungsgespräch als IT-Berater wird darauf abzielen, herauszufinden, ob Sie Fachkompetenz haben, psychologisch geschickt auftreten und Dienstleistungen verkaufen. Um erfolgreich ein Vorstellungsgespräch für die Stelle eines IT Consultants zu bestreiten, sollten Sie sich auf folgende Fragen einstellen.
1. Wie stellen Sie sich den Alltag als IT-Berater in unserem Unternehmen vor?
Hier wird nicht erwartet, dass Sie exakt erläutern, wie die Prozesse in diesem Unternehmen ablaufen. Sie können an dieser Stelle Ihr Wissen über das Unternehmen ausbreiten, das Sie vorab aus öffentlich verfügbaren Quellen erworben haben. Wissen, das Sie über einen Bekannten erhalten haben, der in dem Unternehmen tätig ist, ist tabu. Erläutern Sie, wie ein Berater-Job vonstatten geht: Projektmonitoring, Kommunikationsabläufe, Vor- und Nachbereitung von Meetings, Accounting, Personalplanung, Recherchen.
2. Warum haben Sie sich auf diese Stelle bei uns beworben?
Der Klassiker. Sie sollten in Ihrer Antwort auf aufdringlich wirkende Vorstellungen bezüglich Ihrer persönlichen Karriereplanung verzichten. Wer auf ein hohes Gehalt oder anderweitige Vorteile verweist, dem kann eine lässliche Loyalität unterstellt werden. Egomanen und Karrieristen sind nicht gern gesehen. Sie identifizieren sich nicht mit den Zielen des Unternehmens.
Antworten Sie mehr in Richtung eines generellen Interesses an den Chancen, die sich in den Branchen bieten, die das Unternehmen bedient. Versuchen Sie herauszustellen, dass
- Sie einen großen Bedarf an unternehmensnaher Expertise sehen
- es große Chancen bei dem Verkauf Ihrer Dienstleistung gibt
- Sie für diesen Job brennen, weil Thema und Inhalt exakt die Bereich abdecken, die Sie persönlich interessieren.
3. Warum wollen Sie Ihren aktuellen Job wechseln?
Achtung, Fangfrage! Sie müssen bei Ihrer Antwort darauf achten, dass Sie keine Interna des bisherigen Unternehmens thematisieren.
Lassen Sie es nicht in einem schlechten Licht erscheinen. Kein Unternehmen möchte jemanden beschäftigen, der sich negativ gegenüber Dritten äußert. Relevant ist, dass Sie darstellen, welche beruflichen Herausforderungen oder Ziele Sie in Ihrer neuen Wunschposition besser verwirklichen können. Wenn Sie aufgrund persönlicher Umstände das Unternehmen wechseln wollen, sollten Sie das thematisieren.
4. Wie würden Sie Ihrer Großmutter den Unterschied zwischen einer Klasse und einem Objekt erklären?
Nutzen Sie die Fähigkeit zur Abstraktion, die Sie als IT-Berater besitzen. Treten Sie einen Schritt zurück. Beschreiben Sie aus dieser Perspektive das, was Sie machen: zum Beispiel die Modernisierung, Digitalisierung oder Neuaufstellung geschäftlicher Prozesse. Zum anderen ist Ihre Empathie gefragt. Wie gut können Sie sich in die Perspektive anderer Menschen hineindenken? Gelingt es Ihnen, in deren Weltverständnis Aspekte Ihrer beruflichen Tätigkeit zu erläutern? Ist Ihre Großmutter eine passionierte Gärtnerin oder schneidert Sie gerne? Versuchen Sie die Frage mit Metaphern aus diesen Bereichen zu erläutern.
5. Was tun Sie, wenn Sie bei einem Programmierprojekt nicht weiter kommen?
Als IT-Berater haben Sie die Fähigkeit zur distanzierten Analyse. Was war der Ausgangspunkt, was ist passiert, wo steht das Projekt heute? Waren die Anforderungen des Kunden richtig formuliert? Standen ausreichend Ressourcen zur Verfügung? Hat es in der Kommunikation gehapert?
6. Wie würden Sie die Funktionen einer Espresso-Maschine als Prozessdiagramm darstellen?
Hier sind zwei Fähigkeiten eines IT Consultants gefragt: eine schnelle Auffassungsgabe und Ihre Fähigkeit, Probleme auf prozessuale Sachverhalte runterzubrechen. Spielen Sie dies vorab durch.
7. Was sind die größten Herausforderungen an eine IT-Infrastruktur?
Bei dieser Frage im Vorstellungsgespräch für IT-Berater sind Ihre Fachkenntnisse gefragt. Die technischen Details sind Ihnen als Consultant bekannt. Relevanz hat der Zielkonflikt zwischen technischen Erfordernissen und Budgetvorstellungen des Kunden. Beispiel: Nicht alles, was möglich ist, um zum Beispiel 100%-ige Sicherheit herzustellen, kann aus monetären Gründen beim Kunden durchgesetzt werden. Fingerspitzengefühl und Verhandlungsgeschick sind gefragt.
8. Wie organisieren Sie als IT-Berater die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern?
Bei IT-Projekten spielen unterschiedliche Disziplinen zusammen. Als IT-Berater müssen Sie vorhandene und neue Dienstleister zu gemeinsamem Handeln bringen, Abläufe organisieren, Zwischenergebnisse monitorisieren und Kosten kontrollieren. Unternehmen möchten die beste Qualität zu den niedrigsten Kosten erhalten. Sie werden als IT-Berater geschätzt, wenn Sie in der Lage sind dieses Ziel zu erreichen.
9. Wie würden Sie als Teamleiter die Erstellung einer neuen Softwareanwendung angehen?
- Analyse der Anforderungen
- Erstellung von Leistungsverzeichnissen
- Ressourcenplanung
- Zeitpläne
- Mitarbeiterführung
In diesem Abschnitt des Vorstellungsgesprächs können Sie Ihre Fachkenntnis als IT-Berater demonstrieren.
10. Wo sehen Sie sich beruflich in 10 Jahren?
Diese klassische Frage ergründet, ob Ihre persönliche Lebens- und Karriereplanung mit den Zielen des Unternehmens im Einklang steht.
Sie sollten in Ihrer Antwort nicht zu hoch gesteckte Ziele formulieren. Es kann sein, dass der Eindruck entsteht, Sie würden sich überschätzen. Oder das Unternehmen möchte, dass Sie primär auf der zu besetzenden Position Ihren Job ausfüllen und nicht ständig nach Höherem streben.
Zu selbstzufrieden sollte es nicht klingen: Der Verdacht nach "Dienst nach Vorschrift" liegt in der Luft. Ambition sollte vorhanden sein.