Warum sind Frontend- und Backend-Entwickler so gefragt?

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Als Webdeveloper haben Sie sehr gute Job-Aussichten. Doch als Frontend-, Backend- oder Full-Stack-Entwickler müssen Sie ein paar besondere Eigenschaften und zudem spezielles Fachwissen besitzen. Wir geben eine Übersicht, was die Online-Spezialisten ausmacht.


Zahlreiche Jobs für Backend- und Frontend-Entwickler

Wenn Sie einen Blick in verschiedene IT Stellenbörsen werfen, fällt Ihnen sicherlich sofort auf: Es gibt ein paar Spezialisierungen aus dem IT Bereich, die Unternehmen im großem Maße suchen. Dazu gehören Frontend-, Backend- und Webentwickler sowie Full Stack Developer. Das sind auch die am meisten ausgeschriebenen IT Jobs bei Ratbacher.

Woher kommt diese hohe Nachfrage? Was sind die Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Arten von Entwickler? Was macht die einzelnen Berufe so besonders? Und welche Anforderungen müssen die Kandidaten erfüllen? Das erfahren Sie in den folgenden Absätzen.
 

Frontend-Entwickler versus Backend Developer

IT Experten, die Software, Apps oder Online-Anwendungen entwickeln, werden allgemeinsprachlich als “Programmierer” bezeichnet. Das ist nicht falsch, aber auch nicht ganz korrekt. Denn "den" Programmierer bzw. Developer gibt es nicht.

In den letzten Jahrzehnten entstanden zahlreiche Programmier- und Script-Sprachen, Frameworks, Technologien und Systeme. Für jede Ausprägung werden Experten mit speziellen Fähigkeiten benötigt.

Eine derzeit sehr gefragte Berufsgattung sind Webentwickler. Die Bezeichnung Webentwickler ist ein Oberbegriff, welcher für drei Arten von Informatik-Spezialisten steht:

  • Frontend-Entwickler

  • Backend-Entwickler

  • Full Stack Developer

Was ist ein Backend-Entwickler?

Das Backend (auch Back End oder Back-End geschrieben) ist der “Unterbau” einer Software oder Web-Anwendung. Es handelt sich um den Teil, den der normale User nicht zu Gesicht bekommt. Dazu gehören beispielsweise Datenbanken und Server-Applikationen.

Ein Backend-Entwickler programmiert die Anwendungen und Module, welche “unter der Haube” benötigt werden. Er beschäftigt sich unter anderem mit Schnittstellen (API), Services und Microservices sowie mit Datenbank-Programmierung.
 

Für was ist ein Frontend-Entwickler zuständig?

Das Frontend (aka Front End oder Front-End) bezeichnet man als Überbau oder Vorbau einer Software bzw. Web-Anwendung. Sie ist das, was der Nutzer sieht und womit er interagiert: eine Webseite, eine App oder ein Onlineshop.

Frontend Developer arbeiten in der Regel eng mit Designern zusammen. Gemeinsam sorgen Sie für eine gute User Experience (UX) mit einem ansprechenden User Interface (UI). Der Frontend-Entwickler hat dabei die Aufgabe, die Ideen des Designers technisch so umzusetzen, dass sich daraus eine funktionierende Benutzeroberfläche ergibt.
 

Was macht ein Full Stack Developer?

Der Full-Stack-Entwickler ist die “eierlegende Wollmilch-Sau” unter den Webentwicklern. Er beherrscht Frontend- und Backend-Development. Das bedeutet, er kennt sich mit Datenbanken und Server-Anwendungen aus _und_ beherrscht die Programmierung von User Interfaces.

Für dieses weit umfassende Tätigkeitsfeld greift er auf einen Software- bzw. Solution-Stack zurück. Ein Stack ist ein “Stapel” an Programmen, Technologien und Lösungen, um die vielseitigen Aufgaben erfüllen zu können.
 

Karriere: Wie sind die Jobaussichten der Webentwickler?

In Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH) und vielen anderen Ländern gibt es aufgrund des Fachkräftemangels einen “War for Talents”. Alleine in der Bundesrepublik sind weit über 100.000 IT-Stellen unbesetzt, die Unternehmen suchen händeringend nach neuen Mitarbeitern.


Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung wird sich an dieser Situation in den kommenden Jahren wohl nicht viel ändern. Ganz im Gegenteil: Viele Experten sind sich einig, dass Programmierer in Zukunft gefragter denn je sind.

Dabei gibt es zwei Tendenzen: Zum einen suchen Unternehmen nach Informatikern mit einem breiten Spektrum. Full Stack Developer und ähnliche Experten müssen beispielsweise den Mangel an Fachkräften kompensieren.

Zum anderen wächst die Anzahl an Technologien, Systemen und entsprechend die Möglichkeiten sie zu programmieren. Für diese Aufgaben benötigt man ganz spezielle “Nischen-Programmierer”.
 

Weitere Gründe für die hohe Nachfrage nach Backend- und Frontend-Entwicklern

Der moderne Mensch ist “always on”. Dank Smartphones und einer zunehmend flächendeckenden Versorgung mit Highspeed-Internet wandern mehr Anwendungen in die Cloud. Videokonferenzen per Zoom, Skype und Web-Ex, Collaboration über Microsoft Teams und Slack, Projektmanagement mit Trello und Jira, Präsentationen über Google Workplace: Office-Programme und andere digitale Tools werden nicht mehr auf lokalen Computern oder Servern installiert, sondern von den Usern als Web-Applikation genutzt.

Die Corona-Krise hat diesen Trend beschleunigt: Mittlerweile arbeiten sehr viele Angestellte per Remote, das Home Office etabliert sich. Damit wird die Arbeitswelt umgekrempelt, eine neue Form der Zusammenarbeit etabliert sich. Das Internet ist quasi das neue Büro. Damit das funktioniert, benötigt man leistungsfähige Anwendungen - entwickelt von Backend- und Frontend-Developern.
 

E-Commerce: Webentwickler dringend gesucht!

Nicht nur im B2B, ebenso im B2C gibt es einen rasanten Umbruch. Der moderne Konsument geht seltener in Ladengeschäfte, um sich zu informieren. Stattdessen recherchiert er im Web, geht auf Vergleichsportale und kauft in Onlineshops die Produkte seiner Wahl.

Der seit rund 20 Jahren boomende E-Commerce ist einer der Hauptgründe, warum Unternehmen händeringend nach Webentwicklern suchen. Sie benötigen unter anderem PHP-, Java- und JavaScript-Programmierer. Diese sogenannten Webshop-Entwickler passen bestehende Onlineshops an oder entwickeln komplett neue E-Commerce-Plattformen.

Hier steht das Rad nicht still, Onlineshops müssen immer mehr Anforderungen erfüllen. Zum Beispiel sind sie mit Plattformen wie Amazon und eBay verknüpft, zudem beziehen sie ihre Daten aus unterschiedlichen Systemen (ERP, PIM, CRM etc.). Und der Trend geht zum Headless E-Commerce. Bei diesem werden - vereinfacht gesagt - das Frontend und das Backend eines Systems stärker getrennt, um sie besser separat weiterentwickeln zu können.
 

Backend-Entwickler: Ausbildung und Anforderungen

Viele Backend-Entwickler haben eine Ausbildung als Fachinformatiker oder ein Informatik-Studium absolviert. Ebenso gibt es viele Quereinsteiger, die sich ihr Fachwissen über Weiterbildungen aneignen.

Um als Backend-Entwickler arbeiten zu können, sollten Sie über ein T-Shaped-Profil verfügen. Das bedeutet: Sie beherrschen mindestens eine Programmiersprache sehr gut und kennen sich mit weiteren Technologien gut bis sehr gut aus.

Gefragte Programmier- und Scriptsprachen sind unter anderem Java, JavaScript, Python, Ruby sowie C#, C++ und PHP. Als Frameworks kommen beispielsweise .NET, Ruby on Rails, Laravel oder Node.js zum Einsatz. Der gekonnte Umgang mit Datenbanken (MySQL, Oracle, MongoDB etc.) gehört ebenso zum Job eines Backend-Entwicklers dazu.

Backend Developer müssen nicht nur mit einigen Hard Skills, sonderngleichermaßen mit Soft Skills punkten. Denn die Software-Entwicklung erfolgt zunehmend über agile Methoden wie Scrum. Bei diesen Methoden ist ein enger Austausch im Team ein essentieller Bestandteil des Arbeitsalltages.
 

Frontend-Entwickler: Ausbildung und Anforderungen

Wie der Backend Developer besitzt der typische Frontend-Entwickler eine Ausbildung oder ein Studium im Bereich der Informatik. Im Laufe seiner Ausbildung oder seines Studiums erhält er den Zugang zu den verschiedenen Technologien, die er für seinen späteren Beruf benötigt.

Auch ein Frontend-Entwickler muss über ein breites Wissen und handwerkliches Können verfügen. Dazu gehört beispielsweise der Umgang mit (X)HTML, HTML5, CSS, JavaScript, TypeScript, Vue.js, React und Angular. Zudem sollte er ein gutes Verständnis für Produkt-Design und die Anforderungen Ihrer Kunden haben.

Frontend-Entwickler sind Teamplayer. Zu Ihrer täglichen Arbeit gehört es, sich mit zahlreichen Kollegen und Ansprechpartnern auszutauschen. Zum Beispiel stehen Sie mit Grafikern und UX-Designern, Product Ownern und Scrum Mastern sowie den Backend-Developern im ständigen Austausch.
 

Fazit

Sie sehen: Als Frontend- und Backend-Entwickler haben Sie sehr gute Job-Aussichten. In unserer IT Stellenbörse sind zahlreiche Positionen ausgeschrieben, unter anderem für Java-Experten, C++ Programmierer und PHP Jobs.

Da Webentwickler eine Knappheit auf dem Markt darstellen, haben die Unternehmen teilweise hohe Anforderungen an ihre Mitarbeiter. Das wirkt sich auf die Entlohnung aus: Die Arbeitgeber umwerben die Frontend- und Backend-Spezialisten mit attraktiven Gehältern. Und sie bieten in der Regel vielen Zusatzleistungen wie flexible Arbeitszeiten, das Arbeiten im Home Office sowie bezahlte Fitness- und Freizeitangebote.
 

Bild: Adobe Stock, Bitkom